CDU-Fraktion Ulm

HfG – to ulm up - Zentrum für Designschutz

Antrag von Dr. Thomas Kienle, Dr. Karin Graf und Christof Nagel

Der Umzug des HfG-Archivs an die ehemalige Wirkungsstätte der „Wiege des bundesdeutschen Designs der Nachkriegszeit“ (FAZ vom 23.05.2009) war ein wichtiger Schritt zur wissenschaftlichen Archivierung und zur adäquaten Pflege und Aufbereitung der Bestände der HfG. 

Das bisher verfolgte Konzept to ulm up sieht vor, dass in einem zweiten Schritt eine zukunftsweisende funktionale Bestimmung für das Erbe der HFG gefunden werden muss.  Die Kulturbürgermeisterin hat kürzlich in die-sem Zusammenhang von einem wichtigen Ort der Auseinandersetzung über Nutzen und Umgang mit den neuen Medien gesprochen.
 
Bei der Eröffnung des Archivs im November 2011 waren sich die eingelade-nen Experten auch weitgehend einig, dass hier ein überregionaler Ansatz gewählt werden muss. 

Antwort von Oberbürgermeister Gönner am Ende des Antrags.

Die Arbeiten der Hochschule für Gestaltung sind heute historische Beispiele für die reduktionistische Kraft des unverfälschten Designs und die gesell-schaftsprägende Kraft der guten Form.

Nachdem nun mit der Berufung von Prof. Rinker nach Schwäbisch Gmünd die Stelle ausgeschrieben werden muss – wir gehen davon aus, dass deren hervorragender Arbeit und den damit verbundenen gewachsenen Aufgaben mindestens mit einer ganzen Stelle Rechnung getragen wird – bitten und beantragen wir, dass Stufe 2 des Konzeptes to ulm up in den Neubeset-zungsprozess sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich der personellen Konse-quenzen einbezogen wird. 

Neben der Frage der Bedeutung der neuen Medien drängt sich angesichts der Flut an Raubkopien von Designs und Urheberrechten, die mit den neuen Medien eine neue volkswirtschaftliche und kriminelle Dimension gewonnen haben, unabdingbar die Frage nach dem Schutz des Originals auf. 

Der europäische Richtliniengeber ist seit Jahren bemüht, einen adäquaten und effektiven Schutz des geistigen Eigentums zu etablieren und den volks-wirtschaftlichen Schaden von jährlich mehr als € 20 Mrd. zu bekämpfen.

Auch in der Tradition dieser Herausforderung steht das Erbe der HfG - dafür bürgt das Markenzeichen „designed in ulm“-. Hier sind wir über das Konser-vieren und Aufbereiten der Deposita hinaus der unverfälschbaren Form des wahren Designs verpflichtet.

Wir bitten Sie daher mit den Verantwortlichen in Land und Bund Ge-spräche aufzunehmen und,

1. das Konzept to ulm up PHASE II weiter zu entwickeln

2.  hierbei den Aufbau einer Einrichtung zum Schutz von Innova-tionen und Design in Ulm an der Wiege des deutschen De-signs – im Gebäude der ehemaligen HfG - zu prüfen.

3.  dem Gemeinderat zeitnah einen notwendigen Stellen- und Entwicklungsplan hierüber vorzulegen.  

Der OB nimmt die Anregungen der CDU-Fraktion auf und verweist darauf, dass sich die neue Leitung des HfG-Archivs mit den Fragen beschäftigen wird.