CDU-Fraktion Ulm

Pflege, Restaurierung und Beschriftung von Kunstwerken

Antrag von Dr. Karin Graf, Dr. Thomas Kienle und Christof Nagel vom 15.08.2012

Die CDU-Fraktion hat vor geraumer Zeit, unterstützt von Frau Birgit Hochmuth, eine Kunstpfadführung entlang der Donau durchgeführt. Dabei konnten wir feststellen, dass Ulm eine Fülle von interessanten Außenskulpturen, teilweise von Künstlern mit Weltruhm und auch regional anerkannten Künstlerinnen und Künstlern besitzt, die eine große Vielfalt unterschiedlicher Stilrichtungen aufzeigen und die Ulmer Stadt- und Donaulandschaft bereichern.

Leider mussten wir jedoch auch feststellen, dass sich die Kunstwerke in einem teilweise sehr unerfreulichen Zustand befinden. Einige sind stark verschmutzt, wie etwa die Arbeit „Donaulandschaft“ aus Muschelkalk von H. Pistol oder die Arbeit „Salto mortale“ von G. Reinhardt auf der Adlerbastei, andere stark beschädigt, wie z.B. die Arbeit von G. Bier „Geborstenes Floß“, von der auch Teile fehlen.

Antwort von Oberbürgermeister Gönner am Ende des Antrages.

Bei wieder anderen ist die Präsentationsfläche, also der Sockel bzw. der naturbelassene Untergrund, in einem schlechten Zustand - z.B. ist die Arbeit „Genesis“ von J. Nadj inzwischen vom Boden her mit Efeu derart überwuchert, dass nicht mehr erkennbar ist, dass es sich um einen fragmentierten Menschenkörper handelt.  Ähnliche Überwucherungen sind am CCU bei den „Grenzüberschreitungen“ von J. Pfeiffer festzustellen. Zudem nagt an dieser Arbeit der Zahn der Zeit und die gespannten Seile, die auf das Ulmer Münster hinweisen, sind teilweise zu locker und teilweise auch abgerissen.  Bei wieder anderen Skulpturen müsste u. E. die Sicherheit überprüft werden, wie etwa bei dem „Gang“ von A. Setzer, bei dem die oberen, durch Dübel zusammen gehaltenen Teile keinen stabilen Eindruck mehr machen.

Des Weiteren fiel uns auf, dass Beschriftungen mit Künstlername, Lebensdaten, Titel der Arbeit und Entstehungsdatum sowie Eigentümer und Erwerbungsdatum schlichtweg fehlen ebenso wie einige Kunstwerke wie das „Menetekel-Tor“ von H. Stütz-Mentzel, der „Ulmer Stadtindianer“ von C. Freimann, die „Huldigung an den Schneider von Ulm“ von J. Bücheler  und die „Flugwelle“ von H.M. Kissel. Uns stellt sich die Frage, wohin und warum sie verschwunden sind.

Daher beantragen wir, die vorhandenen Kunstwerke, wo dies erforderlich ist, zu reinigen, nach den Sicherheitsvorschriften zu überprüfen und ggf. zu sanieren und/oder erneut aufzustellen. Die Präsentationsflächen sollten zukünftig in regelmäßigen Abständen gepflegt werden. Des Weiteren regen wir an, ein Beschriftungssystem zu entwerfen, das einheitlich für den Ulmer Raum gestaltet wird, und die Kunstwerke entsprechend zu beschriften (z.B, Name des Künstlers, Lebensdaten bzw. Geburtsdatum, Titel der Arbeit, Entstehungszeit, Erwerb durch Stadt bzw. andere mit Jahreszahl oder Dauerleihgaben).

Grundsätzlich halten wir es nicht für sinnvoll, Kunstwerke vergammeln zu lassen, die einst für teures Geld angeschafft und aufgestellt wurden. Eventu-ell könnte ergänzend ein früherer Antrag von Herrn K.-P. Wörner aufgegriffen werden, der eine „Kunstputzete“ durch Ulmer Schulen und deren Kunsterzieher angeregt hatte.

Die Werte, die die Stadt hier besitzt, sollten mehr im öffentlichen Bewusst-sein verankert werden, was vielleicht auch dazu führt, dass sich der eine oder andere Sponsor (oder Pate?) findet.


Herr Oberbürgermeister Gönner antwortet, dass tatsächlich einige Skulpturen reparaturbedürftig sind. Das Gebäudemanagement wird in Zusammenarbeit mit der Grünflächenabteilung die erforderlichen Instandhaltungsarbeiten veranlassen, die Ostern 2013 abgeschlossen sein sollen. Auch die Standsicherheit soll in diesem Zusammenhang geprüft und ggf. nachgebessert werden.

Über den Verbleib einiger Skulpturen informiert er darüber, dass sie entweder durch Vandalen zerstört oder als Außenskulpturen den Witterungsbedingungen nicht stand gehalten haben.

Für die Beschriftung wird von der Bauverwaltung eine kleine Infotafel entwickelt, die alle wesentlichen Daten enthält. Diese werden entweder auf einem kleinen Sockel oder direkt am Kunstwerk angebracht.