CDU-Fraktion Ulm

Geburtshaus von Albert Einstein

Antrag von Dr. Thomas Kienle und Dr. Hans-Walter Roth vom 10.05.2016

Bei den Bauarbeiten der Sedelhöfe wurden auch Überreste von Albert Einsteins Geburtshaus zu Tage gefördert. Um dem bekanntesten Sohn Ulms zu gedenken und ihn zu ehren, setzen sich Dr. Thomas Kienle und Dr. Hans-Walter Roth dafür ein, die Gebäudereste zu konservieren und den Bahnhofsvorplatz nach Albert Einstein zu benennen.

Hier kommen Sie zur Antwort von Oberbürgermeister Czisch.
Der Antrag im Wortlaut:

"Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Czisch,

die Neugestaltung der Sedelhöfe nimmt langsam Form an. Jetzt ist es an der Zeit, sich über die Reste des Geburtshauses von Albert Einstein Gedanken zu machen, kurz bevor der Bagger die letzten Überbleibsel noch entfernt. Auch die Südwestpresse griff das Thema in den letzten Tagen wieder auf, die Diskussion, wie es da weitergehen soll, ist öffentlich entbrannt.

Weltweit findet unsere Stadt Beachtung, nicht zuletzt auch deshalb, weil Albert Einstein hier geboren ist. Nicht nur die wenigen Monate, die er hier verbrachte, sind Geschichte. Einsteins Familie ist Ulm, Ulm hat hier historische Verpflichtungen. Nicht nur das Geburtshaus, das ganze alte Ulm erinnert an die Einsteins, auf Schritt und Tritt begegnet man ihren Spuren. Albert Einsteins Vorfahren, seine Verwandten, prägten einst die Kunst und Kultur unserer Stadt.

Wir wiederholen daher den Antrag, einen Vor-Ort-Termin durchzuführen. Die Vertreter der Verwaltung, die Mitglieder des Bauausschusses, die Stadträte für Kunst und Kultur und interessierte Bürger sollten in Augenschein nehmen, was uns nun als letzte Reste verblieben sind.

Die Ergebnisse der gerade gelaufenen Untersuchungen des Platzes durch unsere Archäologen sind dem Gemeinderat vorzulegen. Das Stadtarchiv besitzt die alten Baupläne, es besitzt den Briefwechsel von Einstein mit seiner Heimatstadt. Der Leiter des Stadtarchivs sollte uns berichten, wie Einstein später sein Ulm sah.

Dann gilt es jetzt rasch zu entscheiden, was man aus den Trümmern machen könnte. Ungeschicktes Handeln in den Nachkriegsjahren machte alles platt, was man an Historie hätte gut noch retten können. Dieser Fehler darf nicht wiederholt werden.

Packen wir es also an. Die Zeit, die letzten Reste zu bergen, zu sichern und der Öffentlichkeit zu zeigen, ist gekommen. Der Name Albert Einsteins ist Weltkulturerbe, und sein Geburtshaus stand einst mitten in unserer Stadt.

Der Gedanke, die Sedelhöfe nach Albert Einstein zu benennen, wird unserer Ansicht nach dem Namen nicht gerecht. Allein der Bahnhofsplatz von Ulm hat seinen Namen verdient."